Die symptomatische Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten Erkrankungen mit geschätzt mehr als 10 Mio. Betroffenen in Europa. Weitere knapp 10 Mio. Menschen weisen bereits eine Herzinsuffizienz ohne Symptome auf. In der deutschen Todesursachenstatistik des statistischen Bundesamtes von 2014 liegt die Herzinsuffizienz an vierter Stelle und bei Frauen sogar an zweiter Stelle..
Die frühzeitige Erkennung von Patienten mit einem hohen Risiko für ein Fortschreiten der chronischen Herzinsuffizienz, insbesondere eine akute kardiale Verschlechterung oder plötzlichen Herztod zu erleiden, sogenannte „vulnerable Patienten“, stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar.
Klinische „Risiko Scores“ werden benutzt, um das Risiko für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz einzuschätzen. Biomarkern kommt hierbei nur eine untergeordnete Rolle zu, sie gewinnen aber hinsichtlich ihrer prädiktiven Vorhersage akuter kardiovaskulärer Ereignisse ständig an Bedeutung.
Seit einiger Zeit stehen sensitive Biomarker wie Troponin und CK-MB als wichtiger Bestandteil für die Diagnose, Verlaufsbeurteilung und Risikoeinschätzung der Herzinsuffizienz zu Verfügung. Neben diesen etablierten Biomarkern haben in den letzten Jahren neuere Biomarker an Bedeutung gewonnen und sind in einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien untersucht worden.
Von besonderem klinischen Interesse sind neue Biomarker, welche eine Progression der Herzinsuffizienz anzeigen können. Es gibt eine Reihe biochemischer Marker, die für die Entwicklung bzw. das Fortschreiten der Erkrankung von großem Interesse sind.
Im Rahmen dieser Studie soll die prognostische Bedeutung noch zu bestimmender Biomarker für klinische Ereignisse (Tod und Erscheinen von kardialen Symptomen) und für die Progression einer bestehenden Herzinsuffizienz (allgemeine Verschlechterung und weitere Verschlechterung der Pumpfunktion des linken Herzens) im Vergleich zu klinischen Risiko Scores untersucht werden. Außerdem sollen Proteine auf der Oberfläche von verschiedenen Blutzellen (Immunzellen) bestimmt und als Biomarker evaluiert werden. Des Weiteren sollen bereits etablierte Biomarker hinsichtlich ihres Nutzens als prognostischer Marker für die chronische Herzinsuffizienz untersucht werden.